Am 26. Juni 2018 wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft Weiterbildung in Sachsen (LAG) – dem Zusammenschluss der staatlich anerkannten freien Träger der Erwachsenenbildung/Weiterbildung  – erstmals ein Parlamentarischer Abend zur Erwachsenenbildung ausgerichtet, zu dem die Landtagsfraktionen und das zuständige Staatsministerium für Kultus eingeladen waren.

Frank Schott, Sprecher der LAG und Geschäftsführer von ARBEIT UND LEBEN Sachsen, eröffnete die Veranstaltung und ging in seiner Begrüßung auf die beachtlichen Leistungen der Bildungsträger ein: „Würde man die tatsächlich geleisteten Stunden in den sächsischen Weiterbildungseinrichtungen aneinander reihen, wären das annähernd 43 Jahre Unterricht ohne Unterbrechung – allein in 2016!“

Diese Leistung und die Finanzierung durch den Freistaat Sachsen stünden laut Schott in einer Diskrepanz zueinander. Auch andere Fragen, wie z.B. die Finanzierung der besonderen Bedarfe der politischen Bildung oder die Berücksichtigung der spezifischen Situation im ländlichen Raum seien finanziell noch nicht geklärt.

Michael Kretschmer, Sächsischer Ministerpräsident, ging in seinem Grußwort auf den steigenden Bedarf im Bereich Erwachsenenbildung – insbesondere der politischen Bildung – im Freistaat Sachsen ein und unterstrich die Bereitschaft der Staatsregierung, engagierte Bildungsträger zukünftig stärker zu unterstützen – auch finanziell: Für das laufende Jahr seien zusätzlich 700.000 Euro und für 2019/2020 eine Erhöhung um jeweils 2,5 Mio. Euro vorgesehen.

Neben Frank Schott, der durch den Abend führte, sprachen für die Träger der Erwachsenenbildung Prof. Dr. Ulrich Klemm (SVV), Stefan Grande (ARBEIT UND LEBEN Sachsen), Dr. Peggy Renger-Berka (Evangelische Erwachsenenbildung) und Dr. Michael Schlitt (Stiftung IBZ Marienthal). Für die Landtagsfraktionen  äußerten sich Patrick Schreiber (CDU), Marion Junge (DIE LINKE), Sabine Friedel  (SPD) und  Franziska Schubert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN).

Stefan Grande, stellvertretender Geschäftsführer von ARBEIT UND LEBEN Sachsen und Fachbereichsleiter Politische Bildung, berichtete aus den Erfahrungen im Bereich der Interkulturellen Öffnung bei ARBEIT UND LEBEN Sachsen: Aufgrund der längerfristigen Ausrichtung der Projekte insbesondere im ländlichen Raum sei eine langfristige und auskömmliche Finanzierung für nachhaltige Projekterfolge unumgänglich. Die in Aussicht stehenden Zuwendungen des Freistaates Sachsen in den kommenden zweieinhalb Jahren sind daher nur ein erster Schritt. Er forderte die Politik auf, ein Bildungsfreistellungsgesetz in Sachsen zu beschließen.

Die Premiere des Parlamentarischen Abends der LAG Weiterbildung in Sachsen war ein voller Erfolg und das Gros der über 40 Anwesenden wünschte sich eine intensivere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren und einen engeren Austausch zwischen Bildungsträgern und Landespolitik.

Kontakt

ARBEIT UND LEBEN Sachsen
Landesgeschäftsstelle

Egelstraße 4
04103 Leipzig