Am 09. November jährt sich das Grauen der Reichspogromnacht zum 84. Mal. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden auf Befehl der NS-Führung auch in Leipzig Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet und zerstört. Jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden geprügelt, erschlagen und in Konzentrationslager verschleppt.
Das darf sich nie wiederholen!
Zum 84. Jahrestag der so genannten „Reichskristallnacht“ halten wir am 09.11.2022, 15:00 Uhr eine Mahnwache an den Stolpersteinen der Familie Zellner in der Gerberstraße 5, um dem Schicksal der im Nationalsozialismus verfolgten, verschleppten und getöteten Menschen zu gedenken. Das schreckliche Schicksal der Familie Zellner ist beispielgebend für die menschenverachtenden Auswirkungen des Nationalsozialismus. Mit dieser Aktion möchten wir die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren.
Die Familie Zellner
In Leipzig erinnern so genannte "Stolpersteine" an verschiedenen Orten an ehemalige Bewohner der Stadt, die vom Nazi-Regime verfolgt und deportiert wurden und schließlich zu Tode gekommen sind. In der Gerberstraße 5 erinnern 6 Stolpersteine an die Familie Zellner.
Rudolf Zellner, am 10.11.1901 in Leipzig geboren, war mit Ester, geb. Raschfall am 04.11.1898 in Priluki, Russland, verheiratet. Aus der Ehe sind vier Kinder hervorgegangen. Von Beruf war Rudolf Zellner Kaufmann und Fleischer.
Er besaß eine Fleischerei in der Gerberstraße 5, die Familie wohnte in Aufgang b. Die ganze Familie wurde am 13.7.1942 nach Auschwitz deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Rudolf Zellner war zum Zeitpunkt der Deportation 41 Jahre alt, seine Frau Ester 44 Jahre, Edith Emma 9 Jahre, Heinz Adolf 8 Jahre, Ruth Lea 6 Jahre und Cilla 2 Jahre.