In Sachsen ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen die höchste im Vergleich der Bundesländer und steht der von Männern grundsätzlich nicht nach. Betrachtet man aber die in Sachsen lebenden Menschen mit Migrationserfahrung, z. B. anerkannte Geflüchtete, dann ergibt sich ein anderes Bild. Gerade bei Menschen, die aus muslimischen Ländern nach Sachsen gekommen sind, ist hier ein Unterschied zu erkennen. Auch hier muss nach Herkunftsregion, Familienzusammenhang, Milieu und Zugangsbedingungen zum Arbeitsmarkt differenziert werden, nichtsdestotrotz sind muslimische Frauen am Arbeitsleben weniger beteiligt, als in anderen Bevölkerungsgruppen Sachsens üblich.
In einem innovativen Projekt möchte ARBEIT UND LEBEN Sachsen hier Unterstützung geben und ein Weiterbildungsangebot entwickeln, das Mädchen und Frauen – unabhängig vom Migrationshintergrund – hilft, ihre eigene Situation zu reflektieren und ihnen die Möglichkeiten zeigt, die eine Gesellschaft bietet, welche sich auf das Prinzip der Gleichwertigkeit von Mann und Frau beruft. Gleichzeitig sollen auch Jungen und Männer für Geschlechterbeziehungen und Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern sensibilisiert werden. Ein Teilfokus wird dabei auf zugewanderte Menschen, insbesondere, aber nicht ausschließlich, aus muslimisch geprägten Herkunftsländern gelegt.
Wie bei allem gilt: Auf den Anfang kommt es an! Dahingehend werden Bildungsformate für die Schule entwickelt, welche sich an Mädchen und Jungen – mit oder ohne Migrationserfahrung – richten, um für das Thema Gleichberechtigung zu sensibilisieren. Mädchen und Frauen sollen für eine verstärkte Teilhabe am gesellschaftlichen und am Arbeitsleben empowert und Impulse für die Integrationsarbeit gegeben werden.