Mit dem Projekt „Interkultureller Wissenstransfer (IWIT) Grünau“ möchte ARBEIT UND LEBEN Sachsen Begegnungen zwischen Grünauerinnen und Grünauern mit und ohne Migrationshintergrund ermöglichen und somit zum Abbau von Vorurteilen beitragen. Weiterhin verfolgt das Projekt das Ziel Menschen mit Migrationshintergrund zu empowern sowie die Kompetenzen und Fähigkeiten von Menschen mit Migrationshintergrund in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Leipzig und insbesondere im Stadtteil Grünau.
Die Projektziele sollen erreicht werden, indem Menschen mit Migrationshintergrund durch eine pädagogische Qualifizierung dabei unterstützt werden, eigene Kursangebote aufzubauen und sich aktiv und selbstbewusst mit ihren Kompetenzen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Anschluss an die Qualifizierung werden die Teilnehmenden dabei unterstützt, ihre Kursangebote in Grünau anzubieten (z.B. Schnupper-Sprachkurse, interkulturelle Literaturabende, Kochkurse, Malkurse, etc.).
Hintergrund: Der Stadtteil Grünau im Südwesten Leipzigs ist der größte und liegt im Südwesten der Stadt. Das Gebiet wurde zum großen Teil in den 1970er 1980er Jahren bebaut, vornehmlich mit Plattenbauten als Großwohnsiedlung. Während Grünau kurz nach der Errichtung aufgrund der modernen Wohnungen eine hohe Popularität genoss, war der Stadtteil vor allem in den 1990er und 2000er Jahren vom Verfall geprägt. Die Renovierung innenstadtnaher Altbauwohnsubstanz führte zu einer erheblichen Abwanderung und viele Plattenbauten wurden aufgrund des hohen Leerstandes abgerissen. Die Bevölkerung ging von ehemals 85.000 auf ca. 45.000 zurück. Diese Entwicklung führte zu einer sehr heterogenen Demographie. Geprägt ist der Stadtteil heutzutage von eher einkommensschwachen Haushalten und einem vergleichsweise hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund.