Digitale Kommunikationsräume sind sehr heterogen und unterliegen einer rasanten Entwicklung. Es gibt klassische Soziale Netzwerke, Plattformen zum Foto- oder Videosharing, Foren, Kommentarspalten von Online-Medien, Gamingplattformen bzw. Spiele mit integrierten Chatfunktionen, Chatprogramme uvm. Hinzu kommt eine sehr hohe Anzahl von Anbietern. Junge Menschen wachsen heute mit digitalen Räumen auf und empfinden sie als Normalität.

Die Anzahl digitaler Kommunikationsräume und ihre ortsunabhängige Erreichbarkeit führen mitunter zu einer extremen Spezialisierung und ermöglichen eine Segregation der Nutzer*innen entlang bestimmter Interessen und Meinungsbilder. Das kann zu den vielgenannten Filterblasen führen, in welchen sich nur Menschen mit sehr ähnlichen Ansichten und Weltanschauungen wiederfinden. So kommt dort die Kontroversität abhanden. Das führt zur Abnahme von Ambiguitätstoleranz, was wiederum Nährboden für Radikalisierungen sein kann.

Die Konsequenzen sind:

  • Eine gebremste Entwicklung der Urteilsfähigkeit der Nutzer*innen, n extremen Fällen (mit verschwindend geringem Anteil, aber teils verheerenden Auswirkungen) eine Radikalisierung der Nutzer*innen (mutmaßliche Beispiele: die Attentäter von Halle und Christchurch; publizierte Fälle von Menschen, die zu Anhänger*innen des IS wurden).
  • Angehörige und Multiplikator*innen der Bildungsarbeit können oft keinen umfassenden Überblick über die verschiedenen Plattformen und Anbieter zu bewahren, Codes in der Kommunikation und soziale Normen wandeln sich (zu) schnell

Im Projekt werden Nutzer*innen für die Gefahren von Filterblasen sensibilisiert, ihre Urteilskraft wird gestärkt, sie werden zu mehr Selbstwirksamkeit angeregt, gegenseitiges Verständnis wird gefördert. Nutzer*innen digitaler Kommunikationsräume sind hier einerseits Jugendliche und junge Erwachsene, aber auch deren Eltern, Großeltern und weitere Erwachsene im Umfeld. Angehörige und Multiplikator*innen (Berufsschul- und allgemeinbildende Lehrer*innen, Ausbilder*innen sowie Sozialpädagog*innen) erhalten einen besseren Überblick über die Formen der digitalen Kommunikationsräume und können plattform- und anbieterübergreifend (pädagogische) Maßnahmen ergreifen, die einer Radikalisierung vorbeugen.

 

Unsere kostenfreien Angebote umfassen:

  • (Online-)Seminare mit jungen Menschen von 14 - 21 Jahren zu Gefahren im Netz, Cybermobbing und Gaming (insbesondere nichtgewalttätige Kommunikation in Games bzw. auf Gaming-Plattformen)
  • Digitale Schulungen für Multiplikator*innen
  • Elternabende & Großelternseminare
  • Prozessbegleitung für die Bildungseinrichtungen

Kontakt

ARBEIT UND LEBEN Sachsen
Bildungsstätte Torgauer Platz

Torgauer Platz 3
04315 Leipzig

Ansprechpartnerin

Elisa Schöbe
Team Politische Bildung

gefördert von:

Politik zum Nachtisch

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GPS Berufsrouten Leipzig

Mit der Berufsrouten-App gehen Schüler/-innen auf eine digitale Schnitzeljagd durch Leipzig.

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Kurz & knapp!

Im Rahmen der Projektarbeit entwickelt ARBEIT UND LEBEN Sachsen immer wieder innovative Konzepte um Menschen zu befähigen, ihre jeweiligen Arbeits- und Lebensverhältnisse bewusster und kompetenter zu gestalten.

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