Der Umstand eigener Migrationsgeschichten vereint sowohl die Teilnehmer*innen als auch die Referent*innen des Chemnitzer Teams des Projekts „Zugang durch Qualifizierung“ im IQ Netzwerk Sachsen. Migrationswege sind unergründlich und meistens steinig. In einer neuen, fremden Umgebung Kompetenzen zu erkennen, Ziele zu setzen, sie zu erreichen, den Alltag zu bewältigen, in der Routine nicht zu versinken und Zufriedenheit im Leben zu schaffen ist nicht einfach. Umso wichtiger ist es, Erfolgsgeschichten auf dem Weg zur gewollten Arbeit publik zu machen.

Erfolgsgeschichte 1: Zhana Y. wird zur Köchin in Chemnitz

Sie hat geschafft, was sie immer wollte. Die geborene Bulgarin Zhana Y. kam vor wenigen Monaten mit ihrer Familie (Mann und 3 Kinder) aus Spanien, wo sie mehr als Jahrzehnt lang als Köchin und ihr Mann als Elektriker in der Hotelbranche und Gastronomie tätig war. Ihre Qualifikationen hat sie in Spanien und Bulgarien erworben und brachte eine enorme Erfahrung mit. „Schnellstmöglich möchte ich hier den Fuß im Beruf fassen“, sagt Zhana bei der Beratung im Chemnitzer Büro von ARBEIT UND LEBEN. Im Rahmen ihrer Teilnahme am Projekt „Zugang durch Qualifizierung“ machte sie nun ihre ersten Schritte bei der Arbeitssuche. Die deutsche Sprache lernte sie trotz aller alltäglichen Umständen noch vor dem Seminarstart durch ihre Teilnahme an einem Frauen-Klub in der Stadt. Seinerseits half ihr das Chemnitzer Projektteam durch sein Seminarangebot sowie Einzelberatung bei der Gestaltung der ersten wichtigen Unterlagen sowie beim Umgang mit hierzulande gewöhnlichen Bewerbungsinstrumenten.  Schon im ersten Seminar des Moduls „Orientierung in der Arbeitswelt“ wurde ihr klar: Außer „wissen“ und „können“ muss man unbedingt „wollen“! Und sie wollte. Eines Tages rief Zhana im Chemnitzer Büro an und bat um eine Beratung. Während des Gesprächs bei der ARBEIT UND LEBEN wurde sie zielgerecht zum Bewerbungsverfahren beraten. Mit ein bisschen Glück führte bereits die erste Bewerbung als Köchin in einer Grundschule zum gewünschten Erfolg. Das glückliche Ergebnis beschrieb sie später selbst in einer Mail ans Projektteam: „Am Mittwoch habe ich einen Kuchen [im Chemnitzer Büro] gelassen für Dmytro und dich Camila. Vielen Dank für eure Hilfe. Die Arbeit gefällt mir sehr.“

Erfolgsgeschichte 2. Suzanne K. wagt eine berufliche Alternative  

Der Weg zur Beschäftigung ist für international ausgebildete Lehrer*innen ist nach wie vor schwierig. Lehrer*innen mit zum Teil langjähriger Berufserfahrung finden in Sachsen häufig keinen Zugang zum staatlichen Schuldienst. Suzanna Kiba, Teilnehmerin im Seminar „Orientierung in der Arbeitswelt“ hatte daher nicht die besten Voraussetzungen für den beruflichen Einstieg. Frau Kiba besitzt einen Bachelor in Arabistik mit Lehrerfahrung und ist seit sechs Jahren in Deutschland. Mehrere Weiterbildungen hat Suzanne im Laufe der Jahre absolviert und entwickelte dabei zahlreichen undefinierten Perspektivgedanken.  Die junge Syrerin fand dem Weg zum Projekt „Zugang durch Qualifizierung“ auf Empfehlung des Partnerprojekts im IQ Netzwerk „IBAS“. Im Seminar „Orientierung in der Arbeitswelt“ entfalteten sich ihre Diskussionsfreude und Zielstrebigkeit. Nach und nach kam sie zu dem Gedanken sich nach Alternativen zu einer Tätigkeit im staatlichen Schuldienst umzusehen. Im Kursverlauf festigte sich dieser Gedanke und Suzanne suchte mit der im Seminar erlernten Methode nach passenden Stellenangeboten im Internet. Und sie wurde fündig. Im persönlichen Beratungsgespräch präsentierte sie mehrere Stellenangebote und die am meisten geeigneten wurden ausgewählt. Um fünf Stellen hat sich Frau K. beworben. Nach wenigen Wochen meldete sie uns ihren Erfolg. „Ich würde Ihnen gern für Ihre Mühe danken. Die Bewerbung war super und jetzt habe ich einen Job gefunden“, schrieb Suzanne in einer Mail. Den lange angestrebten Job bekam sie bei „Ambulante Assistenz + Assistenz Lebenshilfe e.V.“, wo ihre pädagogischen Fachkompetenzen und Qualifikationen gebraucht werden.  Auf diese Nachricht konnten wir nur mit Freude reagieren: „Zum Anfang der Woche ist das eine tolle Nachricht für dich, aber auch für uns im Projekt Zugang. Wir gratulieren dir recht herzlich und wünschen dir viel Erfolg in deinem ersten - und mehr noch - bildungsadäquaten Job in Deutschland. Solche Nachrichten sind das beste Dankeschön für uns.“

Zum Projekt „Zugang durch Qualifizierung“:

Die Chemnitzer und Dresdner Teams des Projekts „Zugang durch Qualifizierung“ unterstützen Teilnehmende mit im Ausland erworbenen akademischen Abschlüssen durch ein umfangreiches Seminar- und Beratungsangebot bei der Suche nach einer qualifikationsadäquaten Beschäftigung. „Zugang durch Qualifizierung“ ist ein Teilprojekt des IQ Netzwerks Sachsen.

Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Anmeldung und Rückfragen

ARBEIT UND LEBEN Sachsen

Geschäftsstelle Dresden
Könneritzstraße 3
01067 Dresden

0351 4265820

 

Geschäftsstelle Chemnitz
Jägerstraße 8
09111 Chemnitz

0371 23369611

 

Förderhinweis

Das Förderprogramm "Zugang durch Qualifizierung (IQ)" wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den europäischen Sozialfonds gefördert.