ARBEIT UND LEBEN Sachsen unterstützt im Projekt DIGI agrar Ausbildungsakteure in agrarwirtschaftlichen Berufen bei der Bewältigung vielfältiger Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung ergeben. Zur Ermittlung der diesbezüglichen aktuellen Ausbildungssituation wurde eine Praxisstudie erstellt. Hierzu wurden Experteninterviews,  eine Betriebs- Azubibefragung und eine Stellenanzeigenanalyse durchgeführt.

Aus den hieraus gewonnen Erkennissen konnten Handlungsempfehlungen zur Ausbildung in einer digitaler werdenden Landwirtschaft abgeleitet werden, welche am 4. Dezember 2018 durch das JOBSTARTER-DIGI agrar Team von ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. dem Fachausschuss Berufsbildung / Bildungspolitik des Deutschen Bauernverbandes e.V. (DBV) vorgestellt wurden. Dieser Fachausschuss stellt mit seinen Mitgliedern, den Bildungsreferenten des DBV aus den einzelnen Bundesländern, eine Bündelung berufsständischer Interessensvertreter/-innen aus dem gesamten Bundesgebiet dar.

Unter dem Tagesordnungspunkt Konsequenzen aus der zunehmenden Digitalisierung für eine zeitgemäße Azubigewinnung und Berufsausbildung wurden unter anderem folgende Fragen gestellt und mittels der Ergebnisse der Praxisstudie zu beantworten versucht:

  • Entspricht die Außendarstellung der Berufe den tatsächlichen Arbeitsbedingungen? In welchem Maße wird Handarbeit durch automatisierte, digitale Technologien ergänzt?
  • Gibt es ein verändertes Informationsbedürfnis bei Schulabgängerinnen und Schulabgängern bezüglich der Wahl des Ausbildungsberufes und -betriebes?
  • Wie kann eine zielgruppengerechte Ansprache der Schulabgänger erfolgen? Welche Medien (Printprodukte, Social Media etc.) sind zur Azubigewinnung zielführend?
  • Welche digitalen Technologien sind Standard im agrarwirtschaftlichen Arbeitsalltag und welche Anforderungen (Schulabschlüsse, Kompetenzen etc.) leiten sich daraus an die Auszubildenden ab?
  • Welche infrastrukturellen Mindeststandards (z.B. Internetabdeckung im ländlichen Raum) sind für eine nachhaltige, zukunftsgerichtete betriebliche Ausbildung unabdingbar?
  • Wie kann man der wachsenden Heterogenität in den einzelnen Ausbildungsbetrieben begegnen?
  • Welche Herausforderungen ergeben sich durch den Technologiewandel für die Ausbilder/-innen?

Die Bildungsreferenten des DBV beabsichtigen die in Sachsen erhobenen Daten und die sich daraus ergebenden Konsequenzen auf eine Übertragbarkeit in ihrer jeweiligen Region zu prüfen und in Ihre Region zu tragen.

In Sachsen konnten die Ergebnisse der Praxisstudie bereits in den Herbstberatungen 2018 in den Fachgremien des Berufsbildungsausschusses des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Unterausschuss Gartenbau, Unterausschuss Landwirtschaft) präsentiert und diskutiert werden. Die hier gewonnenen Ideen und Anregungen wurden in die Praxisstudie und damit in die Handlungsempfehlungen aufgenommen.

DIGI agrar wird gefördert als JOBSTARTER plus Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds.

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