Emotionen sind orientierungsstiftende und handlungsweisende innere Vorgänge, die eine Beziehung zwischen dem Selbst und der Welt herstellen. Sie sind Grundlage unserer Entscheidungen, Handlungen und Interaktionen – demzufolge werden politische Prozesse ebenso von ihnen getragen. So werden Emotionen innerhalb gesellschaftlicher Problemlagen von unterschiedlichen Akteuren genutzt, auch mit dem Ziel bestimmte Einstellungen oder gar Handlungen zu fördern oder zu verurteilen. Angst, Wut, Hoffnung, Mitgefühl und Ohnmacht sind Emotionen, die besonders angesprochen und hervorgerufen werden sollen.
Gegenwärtige fachliche Diskurse in der politischen Bildung fokussieren immer stärker die Bedeutung der Emotionen. Arbeit und Leben Sachsen e.V. möchte mit dem Projekt „Kompetent Emotional – Chancen und Risiken von Emotionen für die politische Bildung“ einen praktischen Beitrag zu diesem fachlichen Diskurs leisten. Es basiert auf zwei Grundannahmen:
- Emotionen können als lernfördernde Faktoren in der politischen Bildung genutzt werden.
- Emotionen sind ein wichtiger Faktor in gesellschaftlichen Problemlagen. Eine Gefühlsbildung kann Teilnehmenden wichtige Handwerkszeuge zur Verfügung stellen, um sie insbesondere gegen eine emotionale Vereinnahmung zu wappnen.
Im Zeitraum der Projektlaufzeit werden dementsprechend Konzepte (Methoden, Leitfragen, Workshopskizzen, etc.) erarbeitet und anschließend in Maßnahmen erprobt und angepasst. Zielgruppen der Modellworkshops sind Jugendliche (ab 14 Jahre), erwachsene Personen sowie Multiplikator*innen. Chancen, Grenzen und Best-Practice-Beispiele werden abschließend in einer Handreichung diskutiert.